Samstag, 28. August 2021

Zehlendorfer Operngespräche 2021/2

Endlich wieder Operngespräche von Angesicht zu Angesicht. Nach 19 Monaten am Bildschirm zuhause geht es ab 15. September an den großen Bildschirm in der Alten Feuerwache. Das Kontingent ist allerdings noch immer beschränkt auf fünf Teilnehmende (in dem Raum dürfen sich auch bei weit geöffneten Fenstern nur sechs Personen gleichzeitig aufhalten). Die Plätze sind bereits belegt, aber man kann an dem Kurs auch online teilnehmen, da ist die Teilnehmerzahl zwar auch nicht komplett unbegrenzt, aber ausreichend. Hier können Sie sich anmelden.

Die Berliner Opernhäuser haben inzwischen ihre Planungen für die gerade beginnende Spielzeit bekannt gegeben – immer unter dem Vorbehalt, dass auch wirklich geprobt und gespielt werden kann. An der Deutschen Oper ging es schon los mit Greek, einer Kammeroper von Mark-Anthony Turnage, die den Oedipus-Stoff ins London der 80er Jahre übersetzt. Die Vorstellungsreihe ist allerdings schon abgeschlossen, wenn wir unseren Kurs beginnnen. Eine Einführung dazu erübrigt sich somit, wir können aber gern über die Aufführung sprechen, wenn einige von Ihnen sie gesehen haben. Die Götterdämmerung ist die einzige Premiere, die in den Zeitraum des Kurses bis 1. Dezember fällt, Antikrist, den wir schon ausführlich behandelt haben in der letzten analogen Sitzung vor dem 1. Corona-Lockdown, kommt am 30. Januar, weitere interessante Premieren wie Les vêpres siciliennes und Der Schatzgräber werden wir dann im nächsten Kurs ab Mitte Januar behandeln.

Die Premiere der Staatsoper zum Tag der Deutschen Einheit gilt diesmal Così fan tutte, ein von den Experten höher als vom Publikum geschätztes Werk von Lorenzo da Ponte und Wolfgang Amadeus Mozart, das wir schon öfter in unserem Kurs betrachtet haben. Zu den Barocktagen kommt nun am 5. November die Vorlage von Mozarts Idomeneo, die wir sebstverdständlich auch schon gestreift haben, Idoménée von André Campra. Da könnte ich mir aber vorstellen, dass wir das Werk noch einmal näher betrachten. Sleepless von Peter Eötvös kommt am 28. Oktober zur Uraufführung. Darüber lässt sich naturgemäß nicht viel sagen außer dem, was der Komponist und die Staatsoper im Vorhinein verlauten lassen.

Die Komische Oper fängt am Sonntag, 29. August mit der Premiere Œdipe an. Vielleicht erinnern sich einige noch an die Inszenierung der Oper von George Enescu an der Deutschen Oper Berlin vor bald dreißig Jahren, Götz Friedrich führte damals Regie bei der Coproduktion mit der Wiener Staatsoper. Am 2. Oktober folgt Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Kurt Weill, am 27. November Katja Kabanowa von Leoš Janáček und am 7. Dezember Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach. Alle vier Werke waren schon einmal Gegenstand der »Zehlendorfer Operngespräche«, aber das ist lange her und verdient aufgefrischt zu werden. Parallel zu Mahagonny läuft auch Barrie Koskys Inszenierung der Dreigroschenoper am Berliner Ensemble. Und wie immer gibt es in der Komischen Oper im Dezember eine konzertante Operette, diesmal ist es Die Blume von Hawaii von Paul Abraham.

Auch außerhalb von Berlin gibt es immer wieder interessante Opernaufführungen und nach und nach wird es auch wieder einfacher und selbstverständlicher, dorthin zu fahren. In Osnabrück etwa ab 2. Oktober die selten gespielte Oper Fremde Erde von Karol Rathaus. Schreiben Sie mir oder erzählen Sie mir im Kurs, was Sie sich anschauen wollen, damit wir uns auch damit befassen können.

Bleiben Sie gesund, und bis bald, Ihr Curt A. Roesler

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