Wer sich noch nicht zum Kurs angemeldet hat, sollte das schnellst möglich tun, hier zur Einnerung noch einmal der Link. Und dann melden Sie sich bitte auch in der Cloud zu diesem Kurs an (das hat bis jetzt noch niemand gemacht). Dazu gibt es auf der Berlin-Seite Erklär-Video; auch für diejenigen, die sich bei der Cloud noch nicht angemeldet haben, ist ein Video dabei, und zwar hier.
Am Mittwoch werden wir uns erst einmal wieder an den Online-Unterricht gewhnen müssen. Ich werde um ca. 18 Uhr die Sitzung starten, zunächst nur mit einer Präsentation, um 18.15 werde ich mich dann dazuschalten. Ich versende zur Sicherheit kurz vorher noch einen Link, über den man ins Webinar gelangt, dafür müssen Sie aber in der Cloud angemeldet sein, denn ich kann das nur an die dort existierenden Mailadressen schicken.
Das erste Thema habe ich wie üblich sebst vorgegeben, es ist wie schon angekündigt Wagner und geht dort weiter, wo wir im April aufgehört haben. Wir wenden uns jetzt der dramatischen und musikalischen Form zu. Dabei ist gerade im Ring des Nibelungen ein ständiges Ineinandergreifen von drei- und vierteiligen Formen zu bemerken. Das dramatische Vorbild sind die attischen Tragödien, die gern in Form einer Trilogie aufgeführt wurden, also drei Dramen, die um das gleiche Thema kreisen, an einem langen Aufführungstag. Nun hat Wagner die Handlung der Nibelungensage in vier Opern niedergeschrieben. Damit aber trotzdem die Form der Trilogie deutlich referenziert wird, nennt er die erste, Das Rheingold, »Vorabend«, die anderen drei, Die Walküre, Siegfried und Götterdämerung sind »Erster«, »Zweiter« und »Dritter Tag«. Das hinderte allerdings die Franzosen nicht, den Ring des Nibelungen von Anfang an La Tétralogie zu nenen. Und das ist es auch, ein vierteiliges Kunstwerk, dessen erster Teil allerdings dadurch aus dem Rahmen fällt, dass er nicht in drei Akte, sondern in vier Bilder unterteilt ist. Und auch der letzte Teil ist mit Vorspiel und drei Akten gewissermaßen vierteilig. Wir unterhalten uns also darüber, wie Wagner das Ineinanderfließen und Überlagern von drei- und vierteiligen Formen gestaltet.
Weiteres Thema ist die musikalische Interpretation. Hier gibt es ein enormes Spektrum, die Aufführungszeiten für den gesamten Ring, die allein in Bayreuth festgehalten wurden, differieren um mehr als zwei Stunden. Wo sind die Unterschiede, und welches ist denn das »richtige« Tempo, die »richtige« Interpretation. Hartmut Haenchen hat sich dazu ausführlich geäußert, als er den Ring in Amsterdam dirigierte. Hier kann man seinen Artikel finden, in dem auch ein Teil der Bayreuther Statistik enthalten ist.
Bis übermorgen, ich freue mich auf Sie
Curt A. Roesler
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