Auch die Stadtbibliotheken – in Berlin haben sie das gemeinsame Internet-Portal voebb.de – bieten Musik-Streaming an. Das ist übrigens in anderen Städten ganz ähnlich, daher gibt es auch bei YouTube auch entsprechende Tutorials. Am besten melden Sie sich erst einmal hier an. Auch wenn Sie noch keinen Ausweis haben, gehen Sie als erstes zu »Mein Konto«, oben links die erste Auswahl nach »Start«. Wenn Sie schon einen Ausweis haben und schon registriert sind, ist alles klar, Sie geben die Ausweisnummer und als Passwort Ihr Geburtsdatum ein (das ist ein wenig schräg, aber das machen alle Öffentlichen Bibliotheken so). Wenn Sie einen Ausweis haben, aber noch nicht registriert sind, registrieren Sie sich, das brauchen Sie nachher. Wenn Sie noch keinen Ausweis haben, dann können Sie sich jetzt trotzdem registrieren und sind für drei Monate kostenlos Nutzer der Stadtbibliotheken (dazu gehören die AGB und die Stadtbibliothek in der Breiten Straße ebenso wie die zahlreichen Stadtteilbibliotheken wie die im »Schloss« in Steglitz, die über eine sehr gute Musikabteilung verfügt).
Jetzt interessieren uns die „Digitalen Angebote«, 4. Auswahl von links. Die digitalen Angebote sind in vier Kategorien aufgeteilt uns interessiert jetzt erst einmal »Hören«. Da wird als Erstes »freegal« angeboten. Das ist ein Streamingdienst für die verschiedensten Musikrichtungen, vor allem natürlich Pop. Man kann zwar dort auch Klassik finden, aber mit dem gleichen Nachteil wie bei Spotify und Co. Man findet kaum etwas und wenn man es gefunden hat, dann hat man nur spärliche Informationen übe das, was man hört. Manchmal ist nicht einmal der Komponist erkennbar, geschweige denn die Sänger oder . der Dirigent. Es kommt vor, dass in einer Oper alle Arien von ein und demselben Sänger gesungen zu werden scheinen. Gehen wir also zu zum zweiten Angebot: Naxos Music Library. Hier steht die Klassik im Zentrum. Wenn Sie hier eine Oper hören, dann bekommen Sie dazu auch – in der Regel – die detaillierten Informationen dazu.
Klicken Sie auf »Naxos Music Library«, kommen Sie zum Login dieses Dienstes. Es ist Schin vorausgewählt, dass Sie sich mit einem Bibliotheksausweis einwählen wollen und als Bibliothek steh »Berlin, Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins« zur Auswahl. Das ist sehr komfortabel, bei anderen digitalen Angeboten ist das leider nicht der Fall, etwa bei Pressreader, der uns gratis Zugang zum Tagesspiegel aber noch zu huderten anderer Internationaler Tageszeitungen gibt.
Sie klicken auf »weiter« und geben noch einmal die Nummer Ihres Bibliotheksausweises ein. Nun landen Sie beim Angebot von Munzinger. Das »Munzinger Archiv« war zu analogen Zeiten so etwas wie heute Wikipedia. Es war ein biografisches Lexikon, das laufend erweitert wurde. Ale Bibliotheken hatten das abonniert und man fand dort Biografien von Personen des Öffentlichen Lebens, die in noch keinem gedruckten Lexikon erwähnt waren. Das Munzinger Archiv war einst eine wichtige Quelle für meine Diplomarbeit über Darius Milhaud und seine Librettisten, von denen einige nur durch die fliegenden Blätter in den Ringheftern in der Hamburgischen Staatsbibliothek dingfest zu machen waren. Ich hatte übrigens lange gedacht, das Munziger Archiv hätte etwas mit Munzinger Pascha, einem Schweizer Afrikaforscher, zu tun. DAs ist aber nicht der Fall und das ist eine ganz andere Geschichte, sie können mich ja einmal im Webinar dazu befragen.
Sie gelangen sofort auf die Suche-Seite der Naxos Music Library. Wenn Sie nun als Titel »Pique Dame« eingeben, erhalten Sie 6 Treffer, wenn Sie »Queen of Spades« eingeben 19. Darunter ist jedesmal auch die Ouvertüre zu der gleichnamigen Operette von Franz von Suppé, aber Sie finden schon interessante Gesamtaufnahmen, darunter auch historische, die ich schon erwähnt habe, etwa die von Melik-Paschaev (so wird er hier geschrieben) dirigierte von 1949. Klicken Sie darauf, wird ihnen ein Plattencover gezeigt und ziemlich detaillierte Angaben zur Aufnahme selbst. Siem können diese Seite Ausdrucken, wenn Sie auf das Drucker-Symbol klicken, aber Sie wollen die Aufnahme ja hören, deswegen klicken Sie auf das Lautsprecher-Symbol. Daraufhin wird in einem neuen Tab der Player gestartet. Aber die Musik erklingt noch nicht. Erst wenn Sie dort wiederum auf das Play-Symbol klicken, geht es los. Tipp: Schließen Sie den Tab, in dem Sie nach der Aufnahme gesucht haben, nicht; dort bleiben Sie nämlich noch tagelang mit Ihrem Zugang von der Bibliothek angemeldet und können sofort nach anderen Aufnahmen suchen.
In dieser Aufnahme entsprechen die »Songs« (so heißt das leider in der Sprache der Streaming-Dienste) jeweils einem ganzen Bild. Man hat also das übliche Problem (das man auch bei Spotify und Co. hat) nicht: die lästigen Unterbrechungen zwischen den einzelnen »Tracks« der CD fallen gar nicht auf. Bei Deezer (das ist mein Spotify-Ersatz, man bekommt ihn über Web.de vergünstigt) kann man irgendwo einstellen, dass der Player stets vorausladen soll, bei der Naxos Music Library habe ih eine solche Funktion leider noch nicht gefunden.
Viel Vergnügen beim Ausprobieren, bis Mittwoch,
Ihr Curt A. Roesler
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