Hier noch eine kleine Korrektur zu dem, was ich vor den Ferien gesagt habe: Louis Armstrong hat das Kornett bis 1928 gespielt, weil es zum New Orleans Jazz gehörte, danach hat er auf die Trompete gewechselt (eine schöne Zusammenfassung Kornett vs Trompete gibt es hier). Und da sind wir schon mitten drin in den Besonderheiten des Kornetts. Das Kornett hat eine konische Bohrung wie das Horn (»cornet« heißt ja auch »Hörnchen«), d. h. das Rohr wird vom Mundstück bis zum Schalltrichter kontinuierlich immer dicker. Im Gegensatz dazu ist das Rohr bei der Trompete bis kurz vor dem Schalltrichter immer gleich dick. Das Kornett hat ein Mundstück mit V-förmigem Kessel, ebenfalls wie das Horn, allerdings gibt es da Varianten. Trotzdem wird das Kornett normalerweise von Trompetern gespielt und nicht von Hornisten (die sind dafür für die Wagnertuben zuständig). Man kann übrigens auch noch unterscheiden zwischen Kornett und Flügelhorn, das Kornett ist dann die schon mehr der Trompete angeglichene Form mit weniger konischer Bohrung und kompakterer Bauweise. Hier sind verschiedene Trompeten zu sehen, dazu rechts das Kornett und ganz unten das Flügelhorn.
Das »cornet« ohne Ventile oder Klappen in der französischen Militärmusik am Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts ähnelt sehr dem Posthorn und wurde auch vorwiegend für Signaltöne verwendet. Auch das »cornet à pistons« wird vor allem in der Militärmusik bzw. Blasmusik eingesetzt. Einige sinfonische Werke und Opern des 19. Jahrhunderts verwenden diese Instrumente paarweise, zumeist zusätzlich zu den Trompeten (so eben bei Verdi in Don Carlos oder auch in der Symphonie in d-Moll bei César Franck), gelegentlich aber auch statt der Trompeten. In der Geschichte vom Soldaten von Igor Strawinsky ist es geradezu plakativ als Militärinstrument eingesetzt. Doch zurück zum Posthorn. Mozart setzte dieses Instrument in seiner Serenade KV 320 im 6. Satz, dem Menuett ein. Normalerweise spielt das ebenfalls ein Trompeter und nicht ein Hornist, wenngleich in der Aufnahme mit der Dresdner Staatskappelle unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt Peter Damm spielt. Der Klang des Posthorns ist denn auch dem der Trompete viel näher als dem des Waldhorns. Auch das berühmte Posthorn-Solo in Mahlers 3. Symphonie (hier bei der Anfang bei 5'45" und hier die Fortsetzung, wo man alsbald den Unterschied zu den Hörnern gut hören kann) wird normalerweise von einem Trompeter gespielt.
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