Montag, 17. Januar 2011

Was bringt der Opernfrühling in Berlin

Am Mittwoch beginnt das neue Semester. Man kann sich noch hier anmelden. In 10 Sitzungen bis Ende März setzen wir weitere vorausschauende Schwerpunkte. Auf die Premieren Die Liebe der Danae (Deutsche Oper Berlin, 23. Januar) und Antigona (Staatsoper im Schillertheater, 30. Januar) sind wir schon vorbereitet. Da allein schon die Deutsche Oper Berlin mit Tristan und Isolde (13. März), Samson et Dalila (15. Mai) und Macbeth (12. Juni) drei Werke anbietet, die man nicht ganz kurz abhandeln kann, haben wir wie üblich "vorgearbeitet".
Auch in der Staatsoper im Schillertheater kommen noch mehrere Premieren, auf die es sich lohnt, sich vorzubereiten. Vor allem natürlich ist das Wozzeck (Premiere am 16. April) von Alban Berg, vor 86 Jahren mit unvorstellbarem Probenaufwand in Berlin uraufgeführt, aber auch Tri Sestri von von Peter Eötvös (Premiere am 3. Juli). Allein schon den Namen des Komponisten muss man auszusprechen lernen. Hinter dem Titel verbirgt sich das bekannte und auch in Berlin oft gespielte Schauspiel von Tschechow, Drei Schwestern, doch ist es vollkommen "dekonstruiert". Was ist und wohin führt "Dekonstruktion"? Mit dieser Frage werden wir uns sicher befassen, wenn das Werk zum Thema wird.
In der Schillertheater-Werkstatt bringt die Staatsoper außerdem zwei Klassiker des Kammermusiktheaters, El Cimarrón von Hans Werner Henze (18. Februar) und Der Tribun von Mauricio Kagel. Das wäre einen Exkurs in die Welt des alternativen Musiktheaters Wert.
Den Ring des Nibelungen haben wir schon so oft behandelt, dass wir jetzt die Premiere der Walküre nicht besonders berücksichtigen müssen. Aber die Komische Oper bietet Neuproduktionen an, die wir auf jeden Fall näher unter die Lupe nehmen sollten. Beginnen wir mit der letzten Premiere, hier genannt Gespräche der Karmelitinnen (26. Juni): seit 1994 hat die Deutsche Oper dieses Werk in der Originalsprache in einer Inszenierung von Günter Krämer auf dem Spielplan. Hier lautet der offizielle Titel Gespräche der Karmeliterinnen (oder eben französisch Dialogues des Carmélites), der kleine Unterschied ist eine Erklärung wert. Im Februar gibt es noch einmal drei Vorstellungen davon im Rahmen der "Revolutions-Wochen". Der Anknüpfungspunkt dafür ist die geschichtliche Verortung des zugrunde liegenden Romans von Gertrud von LeFort in der Schreckensherrschaft Robespierres 1794.
Weitere Premieren in der Komischen Oper sind Rusalka (20. Februar), Salome (10. April) und Idomeneo (14. Mai). Auf was davon wir noch näher eingehen werden, hängt von den Wünschen der Teilnehmer ab. Rusalka haben wir noch nie behandelt (jedenfalls erinnere ich mich nicht daran), so beginnen wir vielleicht damit.
Wie üblich werde ich in der ersten Stunde einen Überblick über die möglichen Themen geben, damit wir dann gemeinsam einen Plan entwerfen für die verbleibenden 9 Sitzungen.
Und nun noch ein kleiner Ausblick: wie wir schon einmal besprochen haben, werden wir uns im nächsten Volkshochschuljahr von dem Titel "Oper für alle" verabschieden, denn bei uns geht es ja nicht um Riesenleinwände und Übertragungen auf Plätze. In letzter Zeit haben aber die Veranstalter solcher Events diesen Begriff für sich okkupiert. Bei uns geht es um das Sprechen über Oper und deswegen werden wir dann "Zehlendorfer Opern-Gespräche" führen.
Bis Mittwoch, ich freue mich.
Curt A. Roesler

1 Kommentar:

  1. Lieber Herr Roesler,
    da sind sie schon wieder fleiß gewesen. Das ist
    diesmal ein umfangreiches Pensum. Bin gespannt,
    wie wir das alles in 10 Abenden schaffen.
    Grüße Melanie Wittenberg

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