Filme mit Musik von Erich Wolfgang Korngold, 2. Teil

Zwei Filme entstanden 1939, Juarez und The Private Lives of Elizabeth and Essex (deutsch Günstling einer Königin). Juarez entstand aus einem Projekt, das die Geschichte der letzten Kaiserin von Mexico, Charlotte, im Zentrum eines Historienfilms um die mexikanische Revolution von 1867 erzählen sollte. Zuerst sollte sie von Kay Francis dargestellt werden, als diese wegen eines juristischen Streits ausfiel, kam Bette Davis ins Spiel. Als aber Paul Muni plötzlich für Benito Juarez, den Revolutionär, der Maximilian I. hinrichten lässt, zur Verfügung steht, wird alles umgeschrieben und es gibt eine zweite Hauptfigur. Diese hat allerdings keine gemeinsamen Szenen mit der ersten. Erst am Schneidetisch werden die zwei Handlungsstränge zusammengefügt. Ein besonderer Erfolg wurde das nicht. Unter dem Titel The Mad Empress schob Warner Bros noch einen zweiten Historienfilm nach, mit komplett anderer Besetzung (und auch anderer Musik). Dieser Film ist im Gegensatz zu Juarez n voller Länge hier bei YouTube zu sehen. Zu Juarez gibt es hier den Trailer,  hier die von Korngold selbst dirigierte Ouvertüre und hier noch weitere Ausschnitte aus der Musik. The Private Lives of Elizabeth and Essex gibt es am 8.März im Zeughauskino. Hier gibt es den Original-Soundtrack und hier den Trailer.
1940: The Sea Hawk (deutsch: Herr der sieben Meere), noch einmal ein Film mit Errol Flynn. Korngold hatte inzwischen mehr Rechte als jeder andere Komponist in Hollywood. Er musste sich Kürzungen und Änderungen nicht einfach gefallen lassen. Dieser Film zeigt das konsequent, denn er macht bisweilen den Eindruck, nur gedreht worden zu sein, um Korngolds Musik zu begleiten. Hier ist der Soundtrack und hier in noch ausführlicherer Form. Der Trailer ist ziemlich kurz, hier.
Der Titel des Films, für den Korngold 1941 die Musik schrieb, schließt unmittelbar an – The Sea Wolf (Der Seewolf). Er ist auch vom gleichen Regisseur in Szene gesetzt, Michael Curtiz, aber bei der Hauptrolle findet jetzt ein Generationenwechsel statt. Der dänisch-norwegische Seemann Wolf Larsen, der im Zentrum steht, wird von Edward G. Robinson gespielt. Hier ist der Soundtrack und hier der Trailer. Es war übrigens bereits die vierte Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Jack London und sie wurde auch danach noch mehrmals verfilmt, in jüngster Zeit auch als Mini-Serie.
1942 kommt Kings Row, ein Film der im März auch im Zeughauskino gezeigt wird. Da spielt ein Schauspieler mit, der später einmal in Berlin mit dem Satz: »Mister Gorbachev, open this gate« Furore gemacht hat. Ronald Reagan spielt hier neben Claude Rains, Ann Sheridan, Betty Field und Robert Cummings. Die Musik von Korngold ist hier zu hören und hier ist der Trailer zu sehen.
Joan Fontaine, Charles Boyer und Alexis Smith spielen in Constant Nymph (deutsch: Jungfräuliche Liebe), einem Film des Regisseurs Edmund Goulding von 1943. Die Novelle von Margaret Kennedy um einen Komponisten, dessen künstlerischer Erfolg durch private Tragödien kontrapunktiert wird, war ebenfalls vorher schon verfilmt worden. Auch dieser Film wird im Zeughauskino gezeigt und hier ist der Soundtrack. Für die Filmpremiere hatte Korngold noch diese Ouvertüre komponiert. Joan Fontaine, die hier zu sehen ist, wurde für den Oscar nominiert, ging aber leer aus. Der Trailer ist hier.