Dienstag, 12. September 2017

Maeterlinck Opern Ergänzung

Bis Monna Vanna (von Maeterlinck veröffentlicht 1902) und Soeur Béatrice (ebenfalls 1902) zählte der letzte Beitrag die Vertonungen auf. Das darauf folgende Drama, Joycelle (englisch Joyzelle), gehört zu den »vergessenen Büchern« – ebenso vergessen wie die Oper von Nikolai Tscherepnin aus dem Jahr 1926. Das nächste Drama von Maeterlinck erscheint 1904 in deutscher Sprache in Leipzig. Das Wunder des heiligen Antonius wurde auch in deutscher Sprache zur Uraufführung gebracht, schon Ende 1903 am Schauspielhaus in Frankfurt. Weil das französische Original erst 15 Jahre später gedruckt wurde, ist das Werk in den meisten Biografien erst im Jahr 1919 einsortiert. 1927 dann gibt es eine Oper auf diesen Text. Der belgische Komponist Fernand Brumagne ist der Autor.
So oder so gut es jetzt eine kleine Zäsur im Schaffen Maeterlincks. Die nächste Uraufführung erfolgt ebenfalls nicht in Frankreich, sondern in Russland. 1908 bringt Konstantin Stanislawski an seinem Moskauer Künstlertheater das vielleicht bedeutendste Stück von Maeterlinck heraus, Der blaue Vogel. Beim Rechteinhaber (Maeterlinck Werke sind noch geschützt) kann man hier etwas über den Inhalt des Stücks erfahren. Mit dem Blauen Vogel kommen wir endlich wieder einmal zu einem bekannteren Komponisten. Engelbert Humperdinck hat nämlich eine Bühnenmusik für dieses Stück geschrieben. Sie wurde in Berlin 1912 zu einer Inszenierung von Max Reinhardt aufgeführt. Der Komponist und Dirigent Albert Wolff hat eine Oper L'oiseau bleu komponiert. Obwohl sie an keinem kleineren Opernhaus als n der New Yorker Met uraufgeführt wurde, ist sie heute vergessen. Der blaue Vogel ist vielfach verfilmt worden, den ersten Stummfilm gab es schon 1910, 1918 folgte dann ein Film von Maurice Tourneur, den es bei YouTube in verschiedenen Varianten zu sehen gibt, z. B. hier.
Auch Maria Magdalena wurde 1910 zuerst in Deutsch aufgeführt und gedruckt. Erst drei Jahre später kam dieses Werk auch in Französische heraus. Es ist eines der wenigen Werke, die keinen bedeutenden Niederschlag in der Musik gefunden haben. Auch die nun noch folgenden 10 Werke finden in Musik-Lexika keine Erwähnung, mit Ausnahme von Les fiançailles. Dafür aber 1921 zwei englische Komponisten eine Bühnenmusik geschrieben. Ein weiteres Stück in der Reihe, der nicht in Frankreich uraufgeführten Werke ist Le Bourgmastre de Stilmonde. Es kam 1919 in Buenos Aires heraus.

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