Parsifal 3

Drei Akte hat Parsifal, Grund genug, sich auch drei Mal mit dem Werk zu befassen, wenn sich auch zugegebenermaßen die drei Akte nicht im Ablauf der Zehlendorfer Operngespräche abbilden. Nachdem wir uns mit der Sage und mit einigen Besonderheiten des Orchesterklangs befasst haben, soll jetzt die Aufführungsgeschichte lebendig werden. Mit einigen historischen Tonufnahmen erinnern machen wir uns auf die Spurensuche bis zurück zur Uraufführung in Bayreuth, wo mit Hermann Winkelmann in der Titelpartie und Lilli Lehmann als eines der Blumenmädchen immerhin schon zwei Sänger mitgewirkt haben, von denen es Tondokumente gibt, wenn auch nicht aus dem Parsifal. Hermann Winkelmann haben wir schon einmal gehört, als wir uns mit dem Tannhäuser befasst haben. Schon richtig in das Schallplattenzeitalter gehört die erste (und von Cosima Wagner nicht autorisierte) Aufführung des Bühnenweihfestspiels an der New Yorker Met 1903. Milka Ternina (Kundry) und Alois Burgstaller (Parsifal) sind allerdings sehr rar. Nur wenig besser sieht es aus mit Anton van Rooy (Amfortas) und Otto Goritz (Klingsor) während es von zwei Sängern eher kleinerer Rollen unzählige Aufnahmen gibt: Marcel Journet (Titurel) und Louise Homer (Stimme aus der Höhe), von beiden ist allerdings ein ganz anderes Repertoire überliefert. Bei Robert Blass (Gurnemanz) hingegen haben wir Glück, es gibt eine frühe Aufnahme von ihm in dieser Partie. Robert Blass hat auch in der Erstaufführung des Parsifal am Deutschen Opernhaus mitgewirkt, so erinnert die Aufnahme an beide Ereignisse. Auch von Melanie Kurt, die am Deutschen Opernhaus die Kundry sang, gibt es eine entsprechende Aufnahme. Nicht jedoch von Paul Hansen (von ihm gibt es dafür ein Traviata-Duett), sondern lediglich von Alexander Kirchner, der die Titelparite spätestens seit 1919 am Deutschen Opernhaus sang.
Dies nur ein paar Beispiele, bis Mittwoch werde ich mich noch auf die Suche nach besonderen Raritäten machen.